Solidarität mit Said H.!

Als Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald unterstützen wir die Unterschriftensammlung für Said H!

Den Text der Unterschriftensammlung finden Sie hier:

Said H. muss in Deutschland bleiben!

Unsere Krankenhäuser suchen händeringend nach Pflegekräften, Stationen müssen geschlossen,
Operationen abgesagt werden, weil es nicht genügend Fachpersonal gibt, um sich um die Kranken
angemessen zu kümmern. In dieser Notsituation ist es ein Segen, wenn junge Menschen sich entschließen,
den Pflegeberuf zu erlernen, um anderen Menschen zu helfen trotz allem Stress, der mit dem Alltag in
diesem Beruf verbunden ist.

Said H. ist so ein junger Mann. 2015 flieht er vor der Zwangsrekrutierung durch die islamistischen Al
Shabaab Milizen und Clanrivalitäten aus Somalia. Er kommt nach Deutschland, tut seither alles, um sich in
unsere Gesellschaft zu integrieren, lernt Deutsch, findet Arbeit als Hilfskraft in der Herzchirurgie der
Uniklinik und ist inzwischen ein geschätzter Mitarbeiter im Pflegeteam. Ihm gefällt die Arbeit mit kranken
Menschen. Er will mehr erreichen, bewirbt sich und erhält die Zusage für eine Ausbildung als
Krankenpfleger, die er im Oktober dieses Jahres beginnen wird.

Das ist eine Entwicklung, die für alle Beteiligten Grund zur Freude wäre, gäbe es da nicht den Irrsinn der
deutschen Asylpolitik, der Said´s Pläne akut bedroht: Sein Asylantrag ist abgelehnt, sein Heimatland sei
angeblich ausreichend stabil, sein Leben dort sei nicht beweisbar in Gefahr. Auch der Widerspruch wurde
inzwischen abgewiesen, und so droht schon bald seine zwangsweise Abschiebung nach Somalia.
Er möchte aber bleiben und ist nun dazu genötigt eine Duldung zu beantragen und nach dieser Duldung
wieder eine Duldung usw. Eine Duldung ist aber kein sicherer Aufenthaltsstatus und immer verbunden mit
der Sorge und den Ängsten, dass bald doch eine Abschiebung droht. Keine Berücksichtigung findet auch,
dass Said H. als Pflegekraft für unsere Gesellschaft und speziell für Patient:innen auf seiner Station für
Jahre und Jahrzehnte ein Gewinn bedeutet.

Wir alle wollen das nicht hinnehmen, denn diese Entscheidung der Asylbehörden ist unmenschlich
gegenüber Said H., ein Schlag gegen die Interessen von Kolleg:innen und Patient:innen und unsolidarisch
gegenüber vielen anderen Ländern, aus denen unsere Regierung Pflegekräfte abwirbt, um die Lücken in
unseren Pflegeheimen und Krankenhäusern zu füllen.

So wie Said H. geht es vielen: Menschen fliehen aus individuellen, aber immer nachvollziehbaren Gründen,
aus ihren Ländern, bauen sich einen neuen Lebensmittelpunkt auf, der deutsche Staat erkennt sie nicht als
Geflüchtete an und bestimmt, dass ihre Herkunftsländer sicher seien, schiebt sie ab oder lässt sie durch
eine Duldung in einem unsicheren „Schwebezustand“.

Wir fordern:

  • Said H. darf nicht nach Somalia abgeschoben werden. Er muss eine sichere Perspektive für sein
    Leben in Deutschland erhalten.
  • Länder, in denen islamistische Terrorgruppen wüten, sind keine sicheren Herkunftsländer, daher
    müssen Abschiebungen dorthin sofort gestoppt werden.
  • Solange die Coronapandemie nicht endgültig überwunden ist, dürfen keine Abschiebungen
    erfolgen.
  • Die Ausbildungs- und Arbeitssituation von Asylbewerber:innen müssen als relevante Gründe im
    Asylverfahren gewertet werden.

Die Unterschriftenliste kann hier gedownloadet werden:

Aufruf – Solidarität mit Said H.