Forderung nach Sozialticket für den Landkreis – Bündnis schreibt offenen Brief an Landrätin und Kreisräte.

BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD (BZ). Für ein Sozialticket im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald haben sich Verbände, Initiativen und Parteien aus dem Kreisgebiet zu einem Bündnis zusammengeschlossen. In einem Brief an Landrätin Dorothea Störr-Ritter und die Kreisräte fordern sie ein bezuschusstes Ticket für den öffentlichen Nahverkehr nach Vorbild der Stadt Freiburg für Bezieher staatlicher Transferleistungen.

In dem Schreiben wird erläutert, dass Bezieher von Hartz IV, Grundsicherung, Wohngeld und Berechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz eine vergünstigte Monatskarte für 32,50 Euro statt 52,50 Euro oder eine Zwei-mal-Vier-Mehrfahrtenkarte zum halben Preis von 8,05 Euro erwerben können. Bereits im ersten Monat seien in Freiburg 5600 verbilligte Regiokarten verkauft worden, was einer Quote von fast 40 Prozent der Berechtigten entspreche. Aufgrund der Fläche im Kreis seien die Menschen hier auf Mobilität angewiesen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Wer ALG II beziehe, dem stünden gerade mal 25,14 Euro für Verkehr monatlich zur Verfügung. Dies decke nicht einmal die Hälfte der Kosten für die Regiokarte.

Unverzichtbar sei ein Sozialticket für Rentner in der Grundsicherung, da sie in hohem Maße vom ÖPNV abhängig seien. Auch die Integrationschancen von Berechtigten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz würden gestützt. Geringes Einkommen und Armut dürften nicht zur sozialen Ausgrenzung führen. Das Bündnis rufe daher den Kreistag dazu auf, das Sozialticket nach dem Freiburger Modell zu beschließen und finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Unterstützer der Initiative: AGJ Wohnungslosenhilfe, Start in Müllheim, Paritätischer Kreisverband, Deutscher Berufsverband für soziale Arbeit, Echinos Begleitete Arbeit in Buchenbach, KAB, Friga Sozialberatungsstelle Freiburg, Initiative gegen Armut und Ausgrenzung Regio Freiburg, Staufener Tafel, Zuflucht Müllheim, Netzwerk Beistand, Friedensrat Müllheim, DGB Markgräflerland, Die Linken, SPD und Grüne.